Ernährungsmythos Low Carb

 

Low Carb bedeutet Ernährung mit wenig Kohlenhydraten (Stärke und Zucker).

Doch Glukose ist ein lebensnotwendiger Nährstoff: Das Gehirn und übrige Nervensystem sind darauf angewiesen, ebenso die Blutzellen und einige andere Zelltypen. Der Mindestbedarf liegt bei 120 bis 140 Gramm Glukose pro Tag.

Wird dieser Bedarf nicht gedeckt, muß die fehlende Glukose aus Protein gewonnen werden, aus reichlich zugeführtem tierischen Protein (Fleisch, Fisch, Eier, Milch, Käse) oder, falls diese Zufuhr unzureichend ist, auch durch Abbau von Muskelmasse, was unbedingt zu vermeiden ist, denn Muskelmasse ist kostbar.

Die Gewinnung von Glukose aus Protein ist aufwendig und mit einer starken Belastung des Organismus verbunden. So wird der Säure-Basen-Haushalt beansprucht. Dadurch wird die Alterung der Nieren stark beschleunigt und mit zunehmendem Alter läßt die Nierenfunktion deutlich nach.

Um 120 bis 140 Gramm Glukose aus Protein zu gewinnen, müssen mindestens 500 bis 600 Gramm Fleisch zugeführt werden. Wiederholt sich das Tag für Tag, wird die zelluläre Alterung und die Alterung des Organismus stark beschleunigt, ebenso die Entwicklung von degenerativen Erkrankungen. Sollte sich im Organismus ein Tumor befinden, so wird dessen Wachstum stark angeregt.

Allein aus diesen Gründen ist eine kohlenhydratarme proteinreiche Ernährung (Low Carb) eine extrem ungesunde Ernährung.

 

Allerdings hat diese Ernährung auch sinnvolle Aspekte: (1) Die meisten Menschen überlasten sich mit Kohlenhydraten (mit Zucker und Stärke), so wie sie sich auch mit Protein und Fett überlasten. Übergewicht, ein dicker Bauch und schlechte Blutwerte sind langfristig die Folge dieser Überlastung. Insofern ist für viele eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr zu empfehlen.

(2) Fabrikzucker in jeder Form wird abgelehnt, ebenso Nahrungsmittel, denen Zucker zugesetzt ist, desgleichen konzentrierter natürlicher Zucker (Honig, Trockenfrüchte, Agavensirup und dergleichen). – Damit werden viele ungesunde Nahrungsmittel vermieden und die Kalorienzufuhr reduziert. Doch es wäre töricht, generell die lebensnotwendige Glukose abzulehnen, die in Zucker und Stärke enthalten ist. Man sollte auch nicht so weit gehen und sich Obst zu versagen, nur weil Obst Zucker enthält.

(3) Viele stärkehaltige Nahrungsmittel sind ungesund (Kekse, Salzgebäck, zahlreiche Weißmehlprodukte), zumal man leicht zu viel davon ißt. Doch Stärke ist eine Quelle für Glukose und deshalb lebensnotwendig. Gesunde Stärkequellen sind Kartoffeln, Kürbis und stärkehaltige Wurzelgemüse, Hirse, Reis und traditionell gebackenes Brot mit geringem Salzgehalt (sofern es vertragen wird).

 

Ausführlich über Grundnährstoffe (Kohlenhydrate, Protein und Fett) in dem Buch Osteoporose als Folge fehlerhafter Ernährung und Lebensweise. Über die Irrtümer der Osteoporose-Medizin und die Kunst, gesund zu bleiben.