Fluorid Kariesprophylaxe

 

Zur Kariesprophylaxe mit Fluorid

 

Fluorid ist hochgiftig. Auch bei lokaler Anwendung werden geringe Mengen davon aufgenommen, was langfristig Schäden verursacht.

Verspricht fluoridhaltige Zahnpasta wirklich Kariesprophylaxe, wie es überall heißt? Das griechische προφυλάσσω prophylasso bedeutet „von vornherein ausschließen“, und Kariesprophylaxe zielt demnach auf die Vermeidung der Karies. Kann dieses Ziel mit fluoridhaltiger Zahnpasta erreicht werden?

Dieser Frage wurde im Rahmen einer Cochrane-Meta-Analyse nachgegangen:

Marinho; Higgins; Sheiham; Logan: Fluoride toothpastes for preventing dental caries in children and adolescents. Cochrane Database Syst Rev. 2003;(1):CD002278. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12535435

Einbezogen wurden randomisierte, placebokontrollierte Studien mit Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahre, bei denen die Versuchsgruppen fluoridhaltige Zahnpasta verwendeten und die Kontrollgruppen Zahnpasta ohne Fluorid. Überprüft wurde der Kariesfortschritt durch Zunahme der DMFS pro Jahr (decayed, missing and filled tooth surfaces – kariöse, fehlende und gefüllte Zahnoberflächen).

Bei schnellem Kariesfortschritt von 2,6 DMFS pro Jahr (Kontrollgruppe) erbrachte die Fluoridanwendung auf drei Jahre gerechnet bei 1,6 Kindern eine DMFS weniger. Das entspricht einem um 0,208 DMFS/a verminderten Kariesfortschritt. Also anstelle von 2,6 DMFS/a in der Kontrollgruppe mit Placebo waren es bei der Fluoridgruppe lediglich 2,4 DMFS/a. Die allmähliche Zerstörung des Gebisses durch Karies schreitet bei Fluoridanwendung somit etwas langsamer fort. Das Ergebnis ist letztlich das gleiche, nämlich ein durch Karies ruiniertes Gebiß, nur daß dieser Zustand etwas später erreicht wird. Die Placebogruppe hatte nach fünf Jahren durchschnittlich mit 13 DMFS zu rechnen, die Fluoridgruppe mit 12 DMFS. – Nicht gerade ein beeindruckender Unterschied.

Bei einem langsamen Kariesfortschritt von 1,1 DMFS/a konnte dieser durch Fluoridanwendung um 0,09 DMFS auf 1,0 DMFS/a vermindert werden (in drei Jahren bei  3,7 Kindern eine DMFS weniger).

 

Schlußfolgerung: Der kariesbedingte Gebißverfall kann durch lokale Anwendung fluoridhaltiger Zahnpasta nur geringfügig verzögert werden. Der Kariesfortschritt kann auf diese Weise lediglich um 8 Prozent verlangsamt werden.

Kinder und Jugendliche, die fluoridhaltige Zahnpasta verwenden, erreichen wenige Monate später jenen Stand des Gebißverfalls, der bei Kindern und Jugendlichen bei Verwendung fluoridfreier Zahnpasta zu verzeichnen ist.

 

Wirkliche Kariesprophylaxe setzt bei der Ernährung an

Die Kariesgefahr geht vom Zucker aus, von leichtlöslichen Monosacchariden (einfache Zuckermoleküle), die bereits im Mund gelöst werden. Je häufiger leichtlöslicher Zucker zugeführt wird, desto höher ist das Kariesrisiko an jenen Stellen der Zähne, die mit Belag bedeckt sind.

Gefährlich für die Zähne ist jede Form von Fabrikzucker, aber auch konzentrierter Zucker in Naturprodukten wie Honig und Trockenfrüchten, desgleichen leichtlösliche Stärke in Brot, Pizza und Gebäck.

Unbedenklich ist hingegen Stärke, die nicht im Mund aufgeschlossen wird, sondern erst im Verdauungstrakt, zum Beispiel die Stärke in Nudeln oder Hülsenfrüchten.

Mehr dazu in dem Buch Gesunde Zähne: